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Buthan 2015

Das Land des Donnerdrachens

Nach meiner Trennung von meiner langjährigen Beziehung zog es mich in die weite Welt, eine Sehnsucht nach fremden Kulturen und Ländern. Damals hörte ich von einem Land Namens Sikkim, welches ich nicht kannte und auch Bhutan reizte mich sehr, da Freunde mal da wären und so sehr davon schwärmten, dass es mich in den Bann zog. So “googlete” ich nach Sikkim und fand voller Erstaunen eine schweizer Internetseite. So begann das Abenteuer und die Reisevorbereitungen für eine Kombi-Reise Bhutan und Sikkim.
In Sikkim wurde zudem ein mehrtägiges  Gruppen-Höhentrekking auf über 5000 M.ü.M. angeboten, genau das Richtige. Doch kurze Zeit später teilte mir mein Reiseveranstalter mit, dass es leider zuwenig Anmeldungen hatte. Was nun? Die ganze Reise als privat organisierter Trip kam fast auf eine 5stellige Zahl, was mein Verstand doch zu etlichen Gedanken anregte, wie in etwa “kann ich mir nicht leisten” “ist viel zu teuer”.
 
Hm, ich weiss noch, dass ich mir dann die Frage stellte, ist es wirklich war oder darf ich hier nun über meinen so grossen Spar-Schatten springen und mir nach Jahren des Auf-Die-Seite-Tun etwas Besonderes leisten, ein unvergessliches Abenteuer … war ich es mir wert? JA, ich war es mir und das war es!!

Und so reiste ich nach all den Vorbereitungen und Unterstützungen durch Terralaya Travels Anfangs Oktober 2015 nach Indien ab. Der erste Teil sollte Bhuthan gehören, meine erste Privat-Reise mit Fahrer und lokalem Guide. Ich war nervös, was mich erwartete, was rede ich mit ihnen und dann noch in English … doch es wurde ein unvergesslich wundervolles Erlebnis, welches jeden Franken Wert war, alles hat wundervoll geklappt und wir drei waren ein super Team.

Reiseroute:

  • Paro und Hike zum Tigernest, dem Kloster Taktsan (link>>)

eine strategisch wichtige Stadt bei der Verteidigung Bhutans gegen Versuche Tibets, das Land zu erobern

Paro & Kloster Taktsang

Der gut 7stündige Flug nach Delihi war für mich schlussendlich kurzweilig, auch wenn sich der Abflug in Zürich wegen technischen Problem über eine Stunde verzögerte und es in mir im ersten Augenblick ein kleines mulmiges Gefühl auslöste. Ich weiss noch, dass mein vorderer Sitznachbar sehr ungehalten war, er seine Kinder anfuhr und es mich einwenig traurig machte. Können sie ja nichts dafür und einfach für seine Emotionen hinhalten mussten.
In Delhi wurde ich dann abgeholt und für eine Nacht im nahen Hotel einquartiert. Ich war sehr froh, dass ich mich um nichts kümmern musste, und so fiel ich lange nach Mitternacht in einen eher unruhigen Schlaf … meine Nervösität machte sich bemerkbar, so alleine unterwegs zu sein.

Bei schönstem Wetter genoss ich ich dann den Weiterflug und die weltgrössten Gipfel, allen voran der Mount Everest, bei dessen Anblick aus der Höhe mir fast der Atem wegblieb. Nein, nicht etwa wegen der ‘dünnen’ Luft, die da vorherrschen soll, ich war ja auch im Flugzeug, … es war mehr die Demut ab diesem heiligen Berg, von dem für mich eine unglaublich mystische Kraft ausgeht. Vielleicht auch deswegen, weil er für mich bis anhin unerreichbar war. Und jetzt befinde ich  mich auf Augenhöhe mit ihm, er schenkt mir sein nacktes Antlitz ohne wenn und aber. Danke!

Am späten Nachmittag landeten wir vorbei an wirklich nahen Hügel, ins Tal hinein in Paro, eine Stadt auf 2350 M.ü.M. Ich bin begeistert und jetzt wieder etwas nervös. Und dann sehe ich ihn am Ausgang,  mein Guide Man Bir nimmt mich herzlich in Empfang. Die Anspannung schwindet und ich fühle mich gut aufgehoben … das wird toll, ich spüre es.

Sogleich fahren wir ins Hotel, ich bin hundemüde, es wird bereits dunkel. Wow, was für ein wundervolles Zimmer ich ganz für mich habe und beim Beziehen des Zimmers bemerke ich noch die vielen Stühle auf dem Innenhof des Hotels … wohl was los heute Abend. Und so war es dann auch, nicht meinetwegen sondern wegen einer Gruppe aus Indonesien, die eine Tanzvorführung von Künstler der 21 Berzirken hier erhielten … und ich darf mich dazusetzen. Meine Müdigkeit war weg, spätestens dann, als die jungen Menschen mich zu Whiskey einluden. Eine tiefe Unterhaltung über das Leben ergab sich mit 2 Girls aus Singapure. Irgendwann überkam mich dann doch die Müdigkeit wieder und ich schlief schnell wie ein Baby in meiner Oase ein …

… ein gelungener Tag, ein wundervolles Willkommen, öffnet man sich und das Herz für das Unbekannte, so finden herrliche Begegnungen statt, WOW!

Die Nacht dauert nicht lange, bereits um 3 bin ich wieder hellwach, wird wohl etwas die Höhe sein und auch mein bevorstehender 1. Tag, auch das wirkliche Ankommen hier in Bhutan. Aufstehen war bereits um 5:45 … es steht mir ein erster aufregender Tag bei wolkenlosem Himmel bevor. Man Bir, mein Guide, und Sangey, mein Fahrer, holen mich bereits um 7:00 ab.

So ist der erste Tag in Bhutan voller Freude und auch Ehrfurcht. Wie beim Hinaufsteigen zum Tiger Nest auf 3100 M.ü.M, oder eben zum Kloster Taktsang, welches spektakulär oberhalb eines vertikalen Granitkliffs gebaut ist, mit wunderschönen Mauern, reich verzirrt mit goldenen Dächer. Da es eine der meist besuchten Touristenattraktionen ist, soll man früh rauf, dann ist man noch alleine … und genau so ist es.

Gemäss Legende, soll der grosse tantrische Lehrer Guru Padmasambhava (auch als Rinpoche bekannt, 2. Buddha) hier im 8. Jahrhundert auf dem Rücken eines weiblichen Tigers gelandet sein.

Buddhistische Monumente, Gebetstrommeln und -fahnen begegnen einem auf dem ganzen Weg, es ist ein Gang in Musse, in Gedanken, in Dankbarkeit … eine Meditation sondergleichen, verbunden mit dem Göttlichen oder wie du es immer benennen möchtest.

Nach einem sehr feinen, etwas scharf würzigen Mittagessen geht es rund um Paro zuerst zum Rinpung Dzong (Dzong=Fort, Burg), dann zum National Museum Ta Dzong und später zum ältesten Tempel Kichu Lhakhang in Bhutan vom 7. Jh und zuletzt zum Drukgye Dzong. Sie steht als Wahrzeichen für Bhutan’s erfolgreiche Abwehr einer Invasion aus Tibet. Unterwegs erblicken wir den heiligen Mt. Jumolhari, 7329 m, der Berg der Göttin.

So ist meine Nervösität nunmehr allesamt verschwunden … auch wenn ich in unseren Unterhaltungen die Bedeutung der englisch gesprochenen Sätze manchmal erraten muss, fühle ich mich total wohl.

Und wir dürfen auch mal still sein, einfach geniessen, anstatt immer das Gefühl haben, man “muss” was sagen … denn in der Stille tut sich ein unglaubliches, wärmendes und geborgenes Gefühl auf, dein Wächter deines eigenen Tempels.

die Hauptstadt des Himalaya-Königreichs Bhutan, wo die Regierung das Land zur "Gross National Happyness" (zum Bruttonationalglück) inspiriert

Thimphu

Wir verlassen Paro und es folgt eine abwechslungsreiche Fahrt durch idyllische Kulturlandschaft zum weiten Hochtal von Thimpu. Mit ca. 98‘000 Einwohnern ist Thimpu die einzige Hauptstadt der Welt ohne Verkehrsampeln.

Vorbei an einer alten Kettenbrücke erreichen wir bald die Hauptstadt Bhutan’s und besuchen hier eine Kunstschule mit Papierherstellung & Klostergemälden (mit bis zu 3 Jahre Herstellungszeit), die Tempel- & Klosteranlage Tanga, durch Rhododendron- und Nadelwald bergauf, hoch in den Bergen und natürlich auch den Dzong der Stadt.

Nach dem Nachtessen mache ich mich alleine auf, um den National Memorial Chorten zu besuchen, tief in Dankbarkeit versunken, drehe auch ich meine meditativen, betenden Runden um den mystisch, in Farbe eingehüllten Chorten. Die Menschen hier tun dies entweder 1x, 3x oder 108x … liess ich mir sagen.

Ja, hier wurde mir so richtig bewusst, dass wir alle EINS einer Gemeinschaft dieser Erde sind, jeder dreht seine Runden, ganz nach seinem individuellen Tempo, auf seine ganz persönliche Art, manchmal flach liegend auf dem Boden, dann wieder versunken in sich und den Seienden. In der Nacht macht die Hautfarbe, die Augenform keinen Unterschied … wir sind Menschen des einen Planeten, auf dem Weg der bewussten, der eigenen Aufgabe, sich hier zu verwirklichen, zu schaffen zum Wohle aller.

die alte Hauptstadt, ein Ort der Krönung, des ersten Königs von Bhutan

Punakha

Wir nehmen Abschied von Thimphu und der Weg führt uns talabwärts an grünen Rhododendron-, Magnolien- & Nadelwälder vorbei, die reich mit Orchideen, Flechten und Moosen verziert ist. Vereinzelt erblicken Sie da und dort kleine Weiler.

Die Mehrheit der Bhutaneser lebt auch heute noch abgelegen und ohne Strassenanschluss.

Unterwegs machen wir Halt am Buddha Point (Dordenma), dessen Bauphase 12 Jahre dauerte und ganz durch private Mittel finanziert wurde. Später gibt es die wohlverdiente Kaffeepause auf dem Dochala Pass mit einer grandiosen Weitsicht bis nach China/Tibet und wir besuchen das Druk Wangyel Kloster mit vielen Waffen und Bilder. Wie ich erfahre, erinnern viele Utensilien an den Kampf im Jahre 2003 gegen indische Seperatisten. Zudem bietet der Pass auch die 108 Chorten, welche von der ältesten Frau des 4. Königs errichtet wurden.

Bei Ankunft in Punakha und einer feinen Mittagspause statten wir der Klosterfestung einen Besuch ab. Sie liegt idyllisch zwischen dem Zusammenfluss des weiblichen Flusses Mo und des männlichen Flusses Pho. So hat auch dieser Ort einen weiblich wie männlichen Anteil … die Natur zeigt uns im Aussen, was wir Menschen in uns tragen.

Willkommen ist dann die kurze Wanderung über eine Hängebrücke durch terrassierte Reisfelder und Tannewald zum von der Königlichen Familie erbauten Riesenschrein Khamsum Yueley. Eine herrliche Aussicht über die grünleuchtenden Reisfelder lassen mein Herz und die Kameralinse höher schlagen.

 
Und als Abschluss des wunderbaren Tagesprogrammes fährt uns Sangey zur längsten Hängebrücke Bhutans, wo ich mir nach der Ãœberquerung ein echtes bhutanesisches Druk-Bier gönne, gut im Geschmack doch sehr stark … was dann sicher auch zum Lächeln auf meinem Gesicht beitrug.
 
So endet ein gelungener Tag mit farbenprächtigen Eindrücken und Bilder, tollen philosophischen Gesprächen mit Man Bir und viel Wissenswertem über die Menschen und Kultur von Bhutan. Mögen die Bilder auch dir einen zauberhaften Eindrück vermitteln, dich mit diesem wundervollen Land verbinden.

eine Kleinstadt im Zentrum des Himalaya-Königreichs Bhutan, ein Ort der Talvögten (Penlops) & das Tal der Kraniche

Trongsa & Gangtey

Eine abenteuerliche Fahrt erwartet mich, oft nur einspurig, und es geht über Schotter, Schlammstrasen vorbei an Felsstürtzen über den Pass Pelela (3300 m) und vorbei am Schrein Chendebji Chorten nach Trongsa.

Endlich in Trongsa besuchen wir die imposante Klosterburg Trongsa Dzong sowie den Wachtturm Ta Dzong, in dem sich ein Museum befindet. Müde von der langen Fahrt ziehe ich mich bald zurück und treffe im Hotel auf eine Gruppe Schweizer Frauen und es wird einen angenehmen Austausch über unsere Erfahrungen in Bhuten.

Dann am nächsten Morgen bereits die Rückfahrt in ein Seitental zum Ort Gangtey, im abgelegenen Tal von Phobijkha. Die Gegend ist bekannt für ihre aussergwöhnliche Schönheit und als Winterrückzugsgebiet des seltenen Schwarzhalskranchis.

Das Kloster Gangtey stammt aus dem 16. Jahrhundert und wurde es 2008 renoviert. Im Innern des Klosters befinden sich die heiligsten Reliquien aller Klöster Bhutans. Einige Km weiter befindet sich das schöne Tal von Phobjikha. So begeben wir uns auf einen lohnenden Spaziergang auf dem Gangtey Nature Trail und entdecken die malerische Umgebung zu Fuss, gelangen so an unser Hotel für die Nacht. Wie so oft erkundige ich jeweils die Gegend auch mal alleine für mich und geniesse überraschende Begegnungen … wie hier mit den 3 Freunden oder den kleinen Mönchen beim Fussball Spiel (die, by the way, alle in einem kleinen Büsschen später Platz fanden)

Nach einer ruhevollen, angenehmen Nacht mit Holzfeuerung machen wir uns am nächsten Tag wieder auf Richtung Thimphu. Doch ein Halt in Lobeysa und einer 20 min. Wanderung zum Tempel Chime Lhakhang steht nichts im Wege. Dieser Tempel wird oft von kinderlosen Frauen aufgesucht, damit sie der Mönch mit einem übergrossen Pallus segnet, auf dass sie fruchtbar wird … interessante Zermonie.

Erstaunlich, so trifft man oft in den abgelegensten Winkel der Erde auf Schweizer, wie die Frauengruppe mit Doris, Andrea und Ursi oder das Paar Ugo & Claudette in Gangtey, welche ihren Job an den Nagel gehängt haben, um die nächsten 5-10 Jahre umherzuziehen.  Ja, alleine zu reisen öffnet Tür und Tore für Begegnungen aller Art. So ist man nie alleine. Namaste!

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die Grenzstadt zu Sikkim

Phuentsholing

Eine unvergessliche Reise in Bhutan findet ihr Ende und es bleibt mir meinen beiden Freunden mit einem riesen Dankeschön auf Wiedersehen zu sagen. Namaste und bleibt gesund, ich kehre bestimmt wieder zurück!

Kontakte & Adressen

Helen Kämpf
Terralaya Consulting
Rigistrasse 16
CH-6340 Baar, Switzerland

Tel : +41 79 937 33 20 (Mobile, Mo - Fr, 09:00 - 17:00)
skype: helen.kampf
eMail: info@sikkim.ch
eMail: terralaya@sikkim.ch
eMail: helen@sikkim.ch
www: www.sikkim.ch
Helen Kämpf
Terralaya Consulting
Man Bir Rai
Guide Bhutan



Tel: +97 51 7830 435 (Mobile)

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